Irgendwo zwischen dem Kino der Weimarer Republik, der Nouvelle Vague und dem Sven-Regener-Universum erzählt Jan-Ole Gersters Regiedebüt von einer schwarzweissen Berliner Odyssee: Nachdem ihm sein Vater den Geldhahn zudreht, irrt der Ex-Student Niko (Tom Schilling) ziellos durch eine Stadt, unter deren Alternativkultur-Oberfläche immer noch der Geist ihrer dunklen Vergangenheit vor sich hin dämmert. Vorgetragen mit feinem Humor und stimmungsvoller Melancholie, ist Oh Boy einer der besten deutschen Filme dieses Jahrzehnts. (Jan-Ole Gerster, D 2012, 83min.)