Tardi, einer der bekanntesten zeitgenössischen Comic-Künstler, zeigt seine erste Retrospektive und gleichzeitig seine bisher umfangreichste Ausstellung. 

Tardi gehört zu den wichtigsten und bekanntesten Vertretern des zeitgenössischen Comics. Von Die Macht des Volkes zur Zeit der Pariser Aufstände um 1871 über die Kriminalfälle des Nestor Burma, den ersten Weltkrieg in Grabenkrieg und Putain de Guerre, das 2014 erschienene Stalag II B bis zu den Abenteuern der Adèle Blanc-Sec. Mehrere hundert Originale und vieles mehr ist zu sehen in der bisher umfangreichsten und wichtigsten Retrospektive des grossen französischen Autors.

Es fliesst viel Blut auf Tardis Seiten, Leidenschaft führt meist zum Untergang und humoristische Einschübe reichen gerademal von spöttisch zu bitterböse. Ungeschönt zeichnet Tardi das grenzenlose Grauen der beiden Weltkriege: Die Verarbeitung der düstersten Kapitel der europäischen Geschichte findet mit seinem neusten Werk Stalag II B den Abschluss. Seine Privatdetektive und Profikiller sind nicht aus der Ruhe zu bringen und schon gar nicht Adèle, die schöne, kluge Heldin der gleichnamigen Krimireihe und das schönste Pokerface in Tardis Figurenensemble.

Verfolgungsfahrten und Schiessereien enden nicht selten im Gemetzel statt im Happyend, denn Machtgier ist der Motor, der Tardis Charaktere antreibt. Wahnwitzige Wissenschaftler und mumifizierte Leichen bewegen sich gleichermassen selbstverständlich im historisch penibel rekonstruierten Paris vergangener Zeit.

Tardi beehrt Fumetto persönlich und macht die Besucherinnen und Besucher zum Teil seines einzigartigen Welttheaters.

Tardi bespielt im Neubad den Pool und diverse Nebenräume.