Die Tage verstreichen im grauen Nieselregen – Trotzig zeigt das Neubad dem Dezember seine bunte Vielfalt. «KARAOkey» eröffnet am Dienstag Woche und Kellertüren um Deutsch zu lernen. Im Bistro plaudert gemütlich das «Queerbad». Weil bekanntlich doppelt besser hält, wird mittwochs nochmals mit «KARAOkey» Deutsch gesungen und gelernt. «Burger und Klavier» tischt Hungrigen köstliche Burger auf und spendiert durstigen Pianisten Bier für schönes Geklimper. «Where's Africa» und Omri Ziegele bringen am Donnerstag Afrika als Topos der Sehnsucht, jenseits der Folklore-Klischees in den Keller – rhythmisch, schweisstreibend, ekstatisch. Eine flammende Ansprache an Herz, Nieren und hüpfende Beine zu südafrikanischer Kwelamusik und eigenen liedhaften Stücken. Am Freitag flackert die Kunstform des Musikvideos über die Leinwand, «K.TV» fängt bei filigraner Ästhetik an und endet bei zerstörerisch anmutendem Trash. «Pfote mampft Quark» bastelt am Samstag ihr eigenes Universum aus Musik und Illustration. Auch im Bistro wird gebastelt: das «Repair Café» flickt, näht, tüftelt und erweckt Kaputtes zum Leben. Nachmittags wärmt «Topf’N’Träsch» mit knisterndem Feuer und glühenden Heissgetränken. Und abends färbt der «Neubad Slam» mit Sprachmelodie und Wortzauber die Welt Buchstabe um Buchstabe wieder bunt. Der Sonntag lauscht dem Meeresrauschen und spült Schätze an, die sich am «Strandgut-Flohmarkt» in Schnäppchen verwandeln.