
Die Variation als Prinzip sowie als Gattung gehört zu den musikalischen Urformen, die den Bruch zur Moderne heil und sogar gestärkt überlebt haben. Bei den Komponisten der Zwölftonmusik, wie beispielsweise Anton Webern, sind Variationsverfahren vom Kompositionsprozess kaum zu trennen. Aber auch John Cage forschte über das Thema Variation in einer ganzen Reihe von wichtigen Werken, bei denen er seine neuen Techniken der Aleatorik ausprobierte und weiterentwickelte. Enno Poppe führt das Prinzip quasi ad absurdum, indem er in ein sechsminütiges Werk für Klavier 840 Variationen zu einem Thema hinein packt. Hier wird das eigentliche Prinzip der Variation ersichtlich: die Erschaffung einer organischen Struktur durch die Offenlegung intrinsischer Eigenschaften einer Ur-Zelle.
Programm:
John Cage (1912 – 1992) Variations
Anton von Webern (1883 – 1945) Symphonie op. 21
Arnulf Herrmann (*1968) Privatsammlung – Variationen für Klavier
Enno Poppe (*1969) Thema mit 840 Variationen, Klavier solo
Isang Yun (1917 – 1995) Loyang für Ensemble
Sascha Armbruster, Florian Hoelscher, Erik Borgir, Einstudierung
Andreas Brenner, Leitung
Ort: Pool
Eintritt: CHF 30.— (CHF 20.— für Mitglieder Alumni Hochschule Luzern und Fördervereine des Departementes Musik); Abendkasse ab 18:45 Uhr
Das Konzert wird unterstützt durch die Albert Koechlin Stiftung AKS, Luzern.