Szenenwechsel – Grenzenlos, Politische Flucht oder kulturelle Bereicherung? Varianten der Emigration
Kammermusik «Akzente»
«Exil» und «Emigration» sind Begriffe, die eng an politische Konflikte, religiöse Krisenherde oder Zeiten des Kriegs ge- bunden sind, die aber in der Kunst oft mit kreativen Schaf- fensphasen einhergehen. So suchte Bohuslav Martinů nach der Machtergreifung der Kommunisten in Tschechien den Weg über Frankreich nach Amerika, Paul Hindemith emigrier- te 1928 aus dem nationalsozialistischen Deutschland in das Land der unbeschränkten Möglichkeiten und der Schwei- zer Komponist Ernst Levy sah sich aufgrund des zuneh- menden Antisemitismus gezwungen, den Atlantik zu über- queren. Leoš Janáček hingegen zog sich nicht durch einen äusserlichen Ortswechsel von seinem Umfeld zurück, son- dern setzte sich intensiv mit der Volkskultur auseinander und wandte sich musikalisch seiner mährischen Heimat zu.
Bohuslav Martinů (1890 – 1959)
Trio für Flöte, Violoncello und Klavier HN 300 (1944)
Paul Hindemith (1895 – 1963)
Konzertmusik für Klavier, Blechbläser und zwei Harfen op. 49 (1930)
Ernst Levy (1895 – 1981)
Trio für Klarinette, Viola und Klavier Suzanne Levy, Hugo Kauder, Siegmund Levarie und Ernest G. McClain gewidmet (1968)
Leoš Janáček (1854 – 1928)
Erstes Streichquartett, nach Leo Tolstojs Novelle «Die Kreutzersonate» (1923)
Ort: Pool
Eintritt: 30.— (20.— für Mitglieder der Fördervereine der Hochschule Luzern – Musik)
Abendkasse ab 18:45 Uhr