Sophia Kennedy [DE] Little Fellow [CH/LU]
Ihr Debütalbum «Sophia Kennedy» zeigt sie als dramatische Romantikerin und distanzierte Diseuse, als Sprachspielartistin und Melodiemeisterin; in ihren elf Liedern reist sie vom Doo-wop zum Dubstep, vom klassischen Crooning bis zum stoßgehechelten R’n’B, von Frank Sinatra bis zu Beyoncé; eine Songwriting-Kunst, die tief in der Geschichte wurzelt und doch nichts anderes will als die Gegenwart: historisch versiert und zugleich zeitlos schön.
Oft ist Kennedys Stimme das einzige Instrument, das über den repetitiven Strukturen eine harmonische Entwicklung verfolgt. Dann wieder verdoppelt und vervielfacht sie sich und singt mit sich selber im Chor; zu hoppelndem Klavier brilliert sie in kecken Synkopen ebenso wie im Fach des melancholischen Barmens wie aus einer späten Beach-Boys-Ballade. Man kann in jedem Stück andere Traditionen und historische Prägungen hören; man kann es aber auch lassen und sich einfach an der Kunstfertigkeit freuen, mit der Sophia Kennedy aus dem Wissen der klassischen Songwriting-Kunst eine absolut aktuelle musikalische Sprache erschafft: «Ich will das Traditionelle an die Grenze bringen, an der es extrem wird», sagt sie; und es klingt doch alles ganz leicht und nicht ausgedacht. In der scheinbaren Einfachheit liegt die unerhörte Raffinesse dieser Musik: «Man darf», sagt Sophia Kennedy, «einfach keine Angst haben, dass Pop daraus wird».
Support: In einer abgelegenen Alphütte werden Omas elektronisches Keyboard mit seinen 99 (also eigentlich 100, weil 1 ja 00 ist) grandiosen Preset Sounds und ein viel zu grosses, demoliertes iPad auf umständliche Weise
miteinander verkabelt. Oh! Stimme und Schlagzeug fehlen noch. Fertig: Little Fellow (Lea Mathis voc, synth | Amadeus Fries, drums).
Ort: Pool
Eintritt: 20.-/15.- (Ermässigt/Mitglieder)
Vorverkauf: PETZI