Als die SARS-Epidemie in Asien ausbrach, sprach die chinesische Pharmaindustrie eine neue Wunderdroge aus: den Raupenpilz. Dieser winzige Pilz, oft Himalaya-Viagra genannt, übertraf schnell den Goldpreis. Nomaden in Tibet, wo der Pilz endemisch ist, standen plötzlich vor der Chance, enormes Geld zu verdienen. Aus Menschen, die am Rand der Weltwirtschaft lebten, wurden sie zu einer wirtschaftlichen Elite. Was machen sie mit diesem Geld? Was macht das Geld mit ihnen?
Die Ethnologin Emilia Sulek schreibt über China, Tibet und Zentralasien. Ihre Themen sind Schattenwirtschaft, Politik, Entwicklung, Konflikte um natürliche Ressourcen, und Geschlechterpolitik. Für ihr neues Buch lebte sie in einer sehr abgelegenen und für Banditentum bekannten Region Tibets. Ihre Erfahrungen widersprechen vielen Klischees über Nomaden, indigene Bevölkerungsgruppen und insbesondere China und Tibet.