
Er verband New Wave und Barockmusik, überspielte locker die Geschlechtergrenzen und sorgte mit seinen exzentrischen Kostümen und schrillen Bühnenshows für Begeisterung und Provokation gleichermassen: Der androgyne deutsche Countertenor Klaus Nomi, der 1983 viel zu früh an Aids verstarb, stieg in der New Yorker Undergroundszene der 1970er Jahre rasch zum Star auf und geniesst bis heute Kultstatus. «Composer-in-residence» Olga Neuwirth hat ihrem Jugendidol ein klingendes Denkmal gesetzt und neun seiner Songs – viele von ihnen selbst schon Cover-Versionen etwa von Werken Henry Purcells – neu bearbeitet. In Kloing!wiederum dekonstruiert sie das heroische Bild des omnipotenten Virtuosen, muss der Pianist doch nicht nur gegen Welte-Mignon-Aufnahmen berühmter Vorgänger und eine durchgeknallte «Lisztiade» der Zeichentrickfiguren Tom und Jerry anspielen, sondern auch gegen sein eigenes Instrument. Das nämlich wird von einem Computer «ferngesteuert» und veranstaltet ein wahres Tastengewitter – ein tragikomischer High Noon zwischen Mensch und Maschine.
Ensemble der LUCERNE FESTIVAL ACADEMY
Ensemble der LUCERNE FESTIVAL ALUMNI
Gregor A. Mayrhofer Dirigent
Andrew Watts Countertenor
Marino Formenti Klavier
Olga Neuwirth (*1968)
Kloing! für einen computergesteuerten CEUS Bösendorfer, Live-Pianisten und Film
Hommage à Klaus Nomi. Fassung für Kammerorchester
Ort: Pool
Eintritt: 50.-