Konzert

SFUM

Seit 2011 erarbeitet die «Schule für ungehinderte Musik» (SFUM) abwechslungs-reiche Musik, immer mit dem Fokus auf das gemeinsame Erlebnis.

SFUM richtet sich in erster Linie an geistig behinderte Menschen. In regelmässigen Proben wird das Spiel im Ensemble geübt. Alle Teilnehmenden spielen verschiedene Instrumente und sind bei Aufführungen in der Regel als Solist/in sowie als Teil des Ensembles zu erleben.

SFUM ermöglicht den Teilnehmenden eine kontinuierliche, in den Alltag integrierte Arbeit mit Musik, dazu ein flexibles, langfristiges und individuelles Lernprogramm. Komposition und Arrangement der Stücke werden gemeinsam entwickelt. Der Stil der Musik ist so vielfältig wie die Band selbst und reicht von Pop- und Rockstücken über Reggaesongs bis zu Rap.

Ein wichtiger Bestandteil der SFUM sind öffentliche Konzerte, an denen die Teilnehmenden ihre performativen Fähigkeiten und Bühnenpräsenz stärken. In sechs Jahren Tätigkeit wurden über 25 Konzerte aufgeführt, wobei die Band auch unter dem Namen „too nice to fail“ bleibenden Eindruck hinterlässt.

SFUM ist ein freies Projekt ohne staatliche Förderung. Die Schule wird getragen von einem Monatsbeitrag der TeilnehmerInnen, von Beiträgen privater Stiftungen, und hauptsächlich von SpenderInnen. Für das Projekt BUT wurden CHF 10'000.- über Crowdfunding gesammelt.

BUT

Bei BUT kommt neben dem Ton ein weiteres künstlerisches Element dazu: Das Bild. Alle Bilder und Videos wurden von den MusikerInnen aufgenommen und von der Künstlerin Gaby Streiff aufbereitet. Die Bilder werden am Konzert live an die Wand projiziert. Sie unterstützen den Ton oder auch nicht, lassen Staunen, Lachen oder Kopfschütteln...

Das Ensemble zeigt mit seinen Bildern ein Stück seiner Weltsicht, damit auch ein Stück von sich selbst. BUT will die Rollenverteilung von Subjekt und Objekt neu definieren. Zu sehen sind nicht nur die aktiven Akteure auf der Bühne, sondern auch ihre Sicht der Dinge – vermittelt in ihren Bildern. BUT ist eine Selbst-Repräsentation mit Bild und Musik. Aus «Angeschauten» können so wieder Individuen werden, die in einen Dialog mit dem Publikum treten und somit das Bild vom Selbst mitgestalten.

BUT ist weder ein Projekt von behinderten für nicht-behinderte Menschen, noch umgekehrt. BUT ist ein gemeinsames Erlebnis, bei dem jeder Mensch mit dem da ist, was er oder sie eben ist.

Die Menschen

Michael Nemitz hat 2011 die SFUM gegründet. Als Musik- und Ausdruckstherapeut macht er seit über 25 Musik mit Geistigbehinderten. Unter anderem von 1996 bis 2013 mit der von ihm gegründeten Band „die Einweicher“, welche ca. 80 Konzerte aufführte. Sein Anliegen ist es, nachhaltige musikalische Arbeit mit Menschen zu ermöglichen, die sonst davon ausgeschlossen werden.

Gaby Streiff hat bei 'Les Reines Prochaines' die Kinderjahre des Video und dessen Verbindung zur Musik und Performance erforscht. Mit laufenden und vermehrt stehenden Bildern, findet sie seither dokumentarisch und künstlerisch ihren Ausdruck. Bei BUT lässt sie die betönten Bilder tanzen, an jedem Konzert anders.

Die Dozierenden der SFUM: Ambrosius Huber (perc, git, b), Finn Mück (drums, perc, voc), Michael Nemitz (perc, voc), Annie Palfàlvy (voc, mouvement), Christian Schaffner (git, b, perc), Damian Steffen (tromp, git, b).



Ort: Pool

Eintritt: 20.- / 5.-