
THEATER
"Emmi muss keine Angst haben, Angst nix gut. Angst essen Seele auf"
Die etwa sechzigjährige Witwe, Emmi Kurowski, lernt in einer Ausländerkneipe, in die sie vor dem Regen geflohen ist, den mindestens zwanzig Jahre jüngeren Marokkaner, Ali, kennen. Emmi Kurowski arbeitet als Putzfrau. Ali ist Gastarbeiter. Ali tanzt mit Emmi. Sie reden miteinander, dann begleitet er sie nach Hause. Später zieht er zu Emmi, und schließlich heiraten sie.
Für die anderen ist diese Eheschließung ein Skandal: Emmis erwachsene Kinder schämen sich ihrer Mutter, die Nachbarn tuscheln, der Kolonialwarenhändler weist Emmi aus dem Laden, Emmis Arbeitskollegen verachten sie.
Doch schließlich lässt der äußere Druck auf Emmi und Ali nach, und nun werden ihre inneren Probleme deutlicher. Ali besucht wieder seine frühere Geliebte, die Kneipenwirtin Barbara. Als Emmi ihn zurückholen will und die beiden, wie zu Beginn ihrer Bekanntschaft, miteinander tanzen, bricht Ali zusammen. Der Arzt diagnostiziert ein aufgebrochenes Magengeschwür. Emmi bleibt bei Ali, hält seine Hand.
Ali und Emmi werden ein ungleiches Paar. Ungleich alt, ungleich fremd. Solange sie der Welt suspekt sind, halten sie sich aneinander. Aber Fassbinder wusste es: „Das sind ein paar beschissene Voraussetzungen für eine grosse Liebe. Sie, er und die Umwelt.“
Text: Rainer Werner Fassbinder
Regie: P. Vijayashanthan
Dramaturgie: Andri Perl
Spiel: Patrick B. Yogarajan, Michèle Hirsig, Laurence Schnyder, Marcel Zehnder, Jördis Wölk, Sebastiàn M. Febre, Ana Otero
Musik: Andrea Kirchhofer, Jonas Guggenheim
Bühne & Licht: Jasio Göttgens
Produktion: Johanna Viktorin
Ort: Bistro
Eintritt: Fr. 30.- / Fr. 20.-
Ticketreservation unter 076 252 17 38 oder contact@experitheater.ch
Veranstalter: Experi-Theater