Seit Jahren stehen zwei Villen an der Obergrundstrasse leer, bekannt geworden durch die zweimalige Besetzung «Gundula». Der Eigentümer möchte die eine davon durch einen Neubau ersetzen, weil sich eine Sanierung nicht mehr lohne. Deswegen wird aktuell nichts mehr in den Erhalt der Bausubstanz investiert.

Die Liegenschaft der Lion Lodge an der Zürichstrasse wird zwar genutzt, soll jedoch einem Neubau weichen, weil sich seit Jahren ein Pilz durchs Gemäuer frisst, der eine finanziell tragbare Sanierung als Option für die Eigentümerschaft nicht infrage kommen lässt. Eine Gruppierung von Anwohnern fürchtet jedoch um das Erscheinungsbild des Quartiers und wehrt sich seit Monaten gegen das Vorhaben.

In solchen Fällen kommt jeweils das Argument der Wirtschaftlichkeit ins Spiel; der Punkt, wo der finanzielle Aufwand für eine Sanierung unverhältnismässig und deshalb ein Abbruch mit anschliessendem Neubau sinnvoller erscheint. Wer beurteilt wann, was wirtschaftlich ist und was nicht? Wie verhält es sich bei Gebäuden mit historischem Wert oder solchen, die die Bevölkerung liebgewonnen hat? An welchem Punkt droht das Verhältnis zwischen Eigentumsgarantien und öffentlichem Interesse zu kippen, wenn eine Eigentümerschaft auf einen Neubau spekuliert und deswegen Sanierungsmassnahmen an Gebäuden über Jahre unterlässt?

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